Öffentliches Vertrauen in die Propagandamaschine schwächen

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Öffentliches Vertrauen in die Propagandamaschine schwächen
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Öffentliches Vertrauen in die Propagandamaschine schwächen

Widerstand gegen das Imperium bedeutet, unsere Kreise des Mitgefühls zu erweitern

Von Caitlin Johnstone (Übersetzt von Helmut Schnug)

Wenn wir versuchen, die Menschen dazu zu bringen, sich um Kriegstreiberei und Imperialismus zu kümmern, versuchen wir in Wirklichkeit, die Menschen dazu zu bringen, ihren Kreis des Mitgefühls so weit wie möglich zu erweitern. Ihr Mitgefühl für die Menschen um sie herum soll sich auch auf die Gewalt und den Missbrauch von Menschen auf der anderen Seite der Welt erstrecken.

Ich_Andere_Egoismus_Egotismus_Wahrnehmung_Abwehrmechanismus_Kritisches_Netzwerk_Selbstliebe_Selbstreflexion_Selbstsucht_Selbstueberschaetzung_Narzismus_Verstand_Empathie

Jeder kümmert sich um sich selbst. Jeder, der kein bösartiger Narzisst ist, kümmert sich um seine Freunde und seine unmittelbare Familie. Sobald man anfängt, sich um seine Gemeinschaft zu kümmern, gilt man im Allgemeinen als anständiger Mensch, Wenn man sich um sein ganzes Land kümmert, wird man als mitfühlend und politisch bewusst angesehen. Noch seltener ist es, Mitgefühl für alle Menschen auf der Welt zu haben und dasselbe zu empfinden, wenn jemand in einem verarmten Land in Übersee von einem Soldaten der eigenen Regierung getötet wird, wie bei jemandem, der in der eigenen Nachbarschaft durch Polizeibrutalität getötet wird.

Abu_Ghuraib_Ghraib_CIA_abuse_Folterskandal_Folter_torture_Torturers_Foltermethoden_John_Brennan_Central_Intelligence_Agency_Dianne_Feinstein_human_rights_by_Sabrina_HarmonPolitisches Bewusstsein hört in der Regel weit vor diesem Punkt auf. Es ist nicht schwer, Menschen dazu zu bringen, sich für Tyrannei zu interessieren, die sie persönlich oder andere Menschen in ihrem Land betrifft. Menschen dazu zu bringen, über die Opfer der Hungersanktionen, Drohnenbomben oder Stellvertreterkriege ihrer Regierung nachzudenken, ist schwierig.

Amerikanische Progressive konzentrieren sich gerne auf die Missstände in ihrem eigenen Land, aber wenn man sie dazu bringt, sich mit den Opfern der Missbräuche ihrer Regierung außerhalb ihrer Grenzen zu befassen, werden die meisten von ihnen ein wenig unruhig.

Das liegt nicht nur daran, dass Menschen Stammestiere sind, die sich eher um ihre eigene Gruppe von Menschen kümmern als um eine andere. Es liegt auch auch daran, dass die vorherrschenden Informationsquellen, an die sich Westler wenden, um sich über die Welt zu informieren, Propagandasender sind, die die Informationsinteressen des US-Imperiums fördern. Das bedeutet, dass die Menschen im Allgemeinen nichts von der Grausamkeit und Tyrannei des Imperiums in Übersee mitbekommen und ihre politische Aufmerksamkeit auf unbedeutende Erzählungen wie Trumps Fahndungsfoto gerichtet ist.

Zum Glück für uns sind der Kampf gegen die Propagandamaschine und die Arbeit an der Erweiterung des Kreises des Mitgefühls der Menschheit keine zwei getrennten Aufgaben. Jede Bemühung, die Menschen auf die Missstände der westlichen Außenpolitik aufmerksam zu machen, trägt dazu bei, das öffentliche Vertrauen in die Propagandamaschine zu schwächen, die über diese Missstände lügt. Jede dieser Bemühungen hilft, den Kreis des Mitgefühls der Menschen zu erweitern.

Albert-Einstein-Bewusstsein-Bewusstseinserweiterung-Bewusstseinstaeuschung-Mitgefuehl-Empathie-empathisches-Verhalten-Kritisches-NetzwerkWir haben noch viel Arbeit vor uns, aber was zum Teufel sollen wir sonst tun? Das ist der Preis dafür, eine wirklich bewusste Spezies zu werden. Nur so können wir unsere selbstzerstörerischen Tendenzen so weit überwinden, dass wir gemeinsam auf diesem Planeten überleben können. Wir müssen anfangen, uns umeinander zu kümmern, und um alle anderen Lebewesen, mit denen wir diese Welt teilen.

Im Februar 1950 schrieb Albert Einstein (* 14. März 1879 in Ulm; † 18. April 1955 in Princeton, New Jersey) in einem Kondolenzbrief an Robert S. Marcus, dem damaligen politischen Direktor des Jüdischen Weltkongresses, der kürzlich einen Sohn durch Polio verloren hatte:

"Der Mensch ist ein Teil des Ganzen, das wir 'Universum' nennen, ein in Zeit und Raum begrenzter Teil. Er erlebt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas vom Rest Getrenntes - eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins. Diese Täuschung ist für uns eine Art Gefängnis, das uns auf unsere persönlichen Wünsche und auf die Zuneigung zu einigen wenigen Personen, die uns am nächsten stehen, einschränkt.

Unsere Aufgabe muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unseren Kreis des Mitgefühls auf alle Lebewesen und die gesamte Natur in ihrer Schönheit ausdehnen. Niemand ist in der Lage, dies vollständig zu erreichen, aber das Streben nach einer solchen Errungenschaft ist in sich selbst ein Teil der Befreiung und eine Grundlage für innere Sicherheit."

Caitlin Johnstone
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Caitlin Johnstone, eine von Lesern unterstützte unabhängige Journalistin aus Melbourne / Australien, ist Anarcho-Psychonautin, Guerilla-Poetin, Utopie-Prepperin und Mutter zweier Kinder. Sie schreibt über Politik, Wirtschaft, Medien, Feminismus und die Natur des Bewusstseins. Ihre Artikel wurden unter anderem in Inquisitr, Zero Hedge, New York Observer, MintPress News, The Real News und International Policy Digest veröffentlicht. Für weitere Informationen darüber, wer Caitlin Johnstone ist, wofür sie steht und was sie mit dieser Plattform erreichen will, kann man HIER nachlesen. Alle Werke wurden gemeinsam mit ihrem Mann (Seelenverwandten) Timothy P. Foley (Amerikaner) verfasst.

Den Artikel gibt es in englischer Sprache auch als Hörbeitrag auf Youtube, gelesen von Tim Foley >> weiter.

   


► Quelle: Der Artikel von Caitlin Johnstone wurde am 01. September 2023 in englischer Sprache erstveröffentlicht auf caitlinjohnstone.com >> Artikel. Er wurde von Helmut Schnug übersetzt. Jeder, rassistische Plattformen ausgenommen, hat die Erlaubnis von Caitlin Johnstone, Teile dieses Werks (oder alles andere, was sie geschrieben hat) auf jede beliebige Art und Weise kostenlos zu veröffentlichen, zu verwenden oder zu übersetzen. Sie schreibt:

»Ich gebe permanent alle Urheberrechte an meinen Texten frei. Verwenden Sie es, wie Sie wollen. [..] Meine Arbeit gehört allen, und wenn Sie etwas sehen, das Sie veröffentlichen möchten, ermutige ich Sie, es zu verwenden. Sie brauchen mich weder vorher noch nachher zu kontaktieren. [..] 

Ich versuche, gesunde Ideen in einer ungesunden Welt zu verbreiten, aber meine eigene Reichweite und Zeit sind begrenzt. Ich möchte in einer gesunden Welt leben, und wenn Sie helfen, gesunde Ideen zu verbreiten, helfen Sie mir. Ich werde ausschließlich durch freiwillige Spenden von Lesern unterstützt, so dass ich nicht auf Urheberrechte angewiesen bin, um meine Rechnungen zu bezahlen. Ich habe mich entschieden, die Freiheit, die mir das gibt, zu nutzen, indem ich jedem erlaube, meine Worte zu verwenden, der das möchte. 

[..] In diesem Sinne übergebe ich hiermit alle Urheberrechte an meinen Texten an alle Menschen auf der Welt. Dazu gehören Tweets, Blogs, Gedichte, digital oder gedruckt, vergangene oder zukünftige Texte, die jeder verwenden kann, wie er will. Ihr könnt sie auf Autoaufkleber, Kaffeebecher oder T-Shirts drucken, sie in Broschüren oder Bücher verwandeln, um sie kostenlos oder für euren eigenen Profit zu verteilen, oder alles dazwischen. Es steht Ihnen frei, mich als Urheber zu nennen oder nicht, oder selbst die Urheberschaft zu beanspruchen.«

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.


► Bild- und Grafikquellen:

1. ICH - ANDERE. Seit einigen Jahren wird immer deutlicher, dass sich die Kultur des Miteinanders verändert hat. Gerade im öffentlichen Bereich, also wenn man auf der Straße entlangläuft, in der Bahn fährt, oder auch in den Geschäften: Mir fällt immer wieder eine Ruppigkeit im Umgang miteinander auf, die nicht normal ist. Illustration: KasparLunt / Kaspar Lunt, Kiel.  Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Illustration.

2. + 4. + 5. Folterfotos aus dem Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad / Irak.

These photographs came to light only because a member of the 372nd Military Police Company, Spc. Sabrina D. Harman, took pictures of the torture they inflicted and sent them to friends back home in an apparent attempt to boast about how “tough” she was being with these “terrorists.” Of course, in reality the U.S. military’s victims in this case weren’t “terrorists” at all. According to the military’s own intelligence, which was in turn relayed to the International Red Cross, up to 90% of all inmates interned in U.S. occupational prisons in Iraq, in addition to CIA “black sites”, were innocent and never charged with a crime. Quelle: U.S. Hypocrisy, ein kritischer Blog von Caleb Gee. /  UShypocrisy.com > Artikel mit diesen und weiteren Fotos. Einige davon sind auch bei Wikimedia Commons. Artikel über Sabrina Harman vom 27. Juni 2023 >> weiter.

3. Foto zeigt Albert Einstein, 18. Oktober 1933, aufgenommen in Princeton, NJ, kurz nach seiner Flucht vor dem Naziregime. Urheber: Acme. Quelle1: RMY Auctions. Quelle2: Wikimedia Commons. Dieses Werk ist in den Vereinigten Staaten gemeinfrei, weil es in den Vereinigten Staaten zwischen 1928 und 1977, einschließlich, ohne Copyright-Vermerk veröffentlicht wurde.