Frankreich: Dem Krieg Rechnung tragen – durch Aufrüstung?

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Frankreich: Dem Krieg Rechnung tragen – durch Aufrüstung?
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Frankreich: Dem Krieg Rechnung tragen – durch Aufrüstung?

Rentenalter heraufsetzen „alternativlos“, weil unbezahlbar

Rüstungsausgaben um 30 Prozent steigern, dafür ist Geld vorhanden

Von Frank Blenz | NachDenkSeiten

Ja, es gibt sie noch, Franzosen, die über Entscheidungen ihres Präsidenten jubeln: Militärs, an der Rüstung verdienendes Großbürgertum, ihre Gefolgschaften, die großen Medien, alle tatsächlichen Profiteure einer irrsinnigen Entwicklung, die derzeit nicht allein nur in Frankreich ihren schier nicht aufzuhaltenden Lauf nimmt.

Was Wunder, dass deren Freude groß ist, plant die französische Regierung doch eine exorbitante Steigerung der Ausgaben für den „Verteidigungshaushalt“. Dass dieselbe Regierung noch vor Kurzem die klammen Kassen beklagte, was angeblich unmöglich machte, ohne Kürzungen und Erhöhung des Renteneintrittsalters auszukommen, um so die Kosten für die Altersversorgung der vielen Franzosen zu stemmen, ist der blanke Hohn. Die Maske wird heruntergerissen, für hohe Rüstungsausgaben ist Geld da – in Frankreich wie in Europa. Und die Zivilgesellschaft wird weiter zurückgedrängt und bekämpft.

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► Atemloser Wahnsinn

Wer bei diesem Handeln der französischen Regierung voller Boshaftigkeit, bei solch kalter medialer Verbreitung (hier die FAZ) der Begründung für kriegerisches Treiben noch still auf seinem Sofa sitzen bleiben kann, der muss entweder davon profitieren oder zumindest daran glauben (das nach eindringlicher geistiger Manipulation), ein Stück vom großen Kuchen abzubekommen. Letzteren, die schon so verblödet und manipuliert sein müssen, dass sie der groß aufgezogenen Fahne der Ehre, der Treue, des Patriotismus hinterhermarschieren, will man nicht wünschen, dass sie dereinst ein etwaiger Marschbefehl an die Front erreicht.

Traurig und beängstigend ist nur, dass bei manchen dieser Menschen der Kampfauftrag Jubel auslösen würde. Gejubelt wird schon, siehe FAZ-Artikel:

Der französische Verteidigungsminister legt einen Rekord-Haushalt vor. Die Streitkräfte sollen umgebaut werden.

Mehr Geld ist für den „Informationskampf“ vorgesehen. Der französische Präsident Emmanuel Macron musste keine „Zeitenwende“ verkünden wie Bundeskanzler Olaf Scholz. Dennoch zeigt der Verteidigungshaushalt, den Verteidigungsminister Sébastien Lecornu am Montagnachmittag in der Nationalversammlung vorstellen will, dass auch in Frankreich die Friedensdividende Geschichte ist. Mit der geplanten Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 30 Prozent trägt Macron als Chef der Streitkräfte dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Rechnung. Die auf sieben Jahre angelegte Verteidigungsplanung sieht Gesamtausgaben von 413 Milliarden Euro vor. In der Armee wird bereits über einen Rekord-Haushalt gejubelt.

Da ist also, laut FAZ (Bemerkung d. A.: auch so eine besondere Truppe von Sofasitzern) die „Friedensdividende“ in Frankreich wie bei uns in Deutschland Geschichte. Wie soll die Geschichte denn nach Auffassung der Frankfurter Schreiber weitergehen? Die Antwort ist europaweit schlimmerweise zu beobachten: Militarisierung des Lebens, der Gesellschaft, Jubel an den Börsen.

Unternehmen wie Rheinmetall erleben seit Monaten enorme Kurssprünge bei ihren Aktien, die ebensolche hohen Freudensprünge bei den Aktionären auslösen. Lapidare Kommentare hört man im staatlichen Rundfunk schon mal vom Frankfurter Börsenparkett à la „das ist halt so in Kriegszeiten“.

Wie die Franzosen, so die Deutschen, und auch die Tschechen drehen durch – also die Eliten. In Tschechien wird die Armee fit gemacht (Bemerkung d. A.: Wer oder wo ist der Feind für dieses Zehn-Millionen-Volk?), wird vonseiten des neuen Präsidenten Petr Pavel getönt. Und folgerichtig gibt es schon mal einen festlichen Tag der Armee in einer der großen schicken Einkaufsmalls der Hauptstadt Prag, bei dem für Rekruten, für eine attraktive Ausbildung und für eine grandiose Karriere in Uniform geworben wird.

Friedensdividende? Das war einmal. Bei uns in Deutschland werden durch die Bundeswehr eifrig knallige Poster plakatiert, die verkünden, dass wir wieder (!) Stärke zeigen müssen. Das löst Begeisterung aus. Eine Bundeswehr-Show in Erfurt, welche als ein Tag für die ganze Familie auf dem Markt unmittelbar des Domes durch die Presse angepriesen wird, hat noch was Besonderes zu bieten: Der absolute Hingucker (O-Ton Presse): ein Leopard-Panzer. Liebevoll „Leo“ genannt.

► Dem Krieg Rechnung tragen – durch Aufrüstung?

Zurück zur FAZ: Mit der Erhöhung der Ausgaben trägt der Präsident dem Krieg in der Ukraine Rechnung, heißt es in dem Blatt. Der Gedanke drängt sich auf, dass an einem Ende des Krieges gewissen Leuten nicht gelegen sein kann. Das Ende würde ja Aufrüstungen nicht notwendig machen, einem Waffenstillstand, einem Niederlegen der Waffen, einem Nichtproduzieren und nicht In-Stellung-Bringen von Panzern und Kampfjets würde ja ein Frieden folgen, oder nicht?

Stattdessen kriegerisch gierig bis in die Zivilgesellschaft hinein

Freiheit-Gleichheit-Bruederlichkeit-Liberte-Egalite-Fraternite-Kritisches-Netzwerk-Frankreich-brutalite-policiere-Buergerbekaempfung-violence-policiere-Entdemokratisierung-gilets-jaunesIn Frankreich werden Nägel mit Köpfen gemacht, wird richtig zugelangt. In ein Land, welches einen wunderbaren Slogan an allen wichtigen Gebäuden zeigt: „Liberté, égalité, fraternité“ – auf Deutsch „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, kehrt der Absolutismus zurück. Man erinnere sich, der besagte Leitspruch der Französischen Revolution von 1789 stammt aus einer Epoche, in der das Volk aufbegehrte, weil der Herrscher und sein Gefolge, sein repressiver Apparat die Menschen peinigten, verarmen, allein ließen. Die begehrten dagegen aber auf…

Was kümmert Macron und seine Macroniten das 2023? Sie fegen mit ihren eisernen Besen der Gier, der Machttrunkenheit durch die Republik, sie verweigern den Menschen ihre Rechte und treiben sie mittels ihrer gewalttätigen Polizei vor sich her. Ein Beispiel aus der Provinz:

»Ein Streik in Nordfrankreich ist derzeit Sinnbild der Präsidentschaft Emmanuel Macrons und der politischen und staatlichen Gewalt gegen Gewerkschaften und soziale Bewegungen. So streiken beim Versandhändler von Kindermode Vertaubet seit über zwei Monaten die Beschäftigten für eine Erhöhung der Löhne. Der Streik wird hauptsächlich von Frauen getragen, die trotz teilweise jahrzehntelanger Betriebszugehörigkeit kaum mehr als den Mindestlohn erhalten. Angebote der Unternehmensführung, einmalige Prämien auszuzahlen, lehnte die CGT, die organisatorisch hinter den Streikaktionen steht, ab.

Eine illegale Repressionswelle der Unternehmensleitung begann. Erst wurden die Streikenden ohne jede arbeitsrechtliche Legitimation durch Leiharbeiter*innen ersetzt. In der Folge kam es zu willkürlichen Verhaftungen von Streikenden und sogar brutalen Übergriffen gegen die Streikposten, bei der auch keine Rücksicht auf Frauen genommen wurde. Ohne jede richterliche Anordnung hatten sich der lokale Präfekt, das Management von Vertbaudet und der lokale Bürgermeister im Stillen auf ein hartes Eingreifen verständigt. Noch am gleichen Abend gab es den nächsten brutalen Übergriff durch Vertreter des Staates, als ein CGT-Betriebsrat vor seiner Haustür von Zivilpolizisten entführt, verprügelt, mit Tränengas traktiert und rassistisch beleidigt wurde.

All dies passiert mit Zustimmung der „Macroniten“, deren lokale Abgeordnete von „linksradikalen Elementen“ (also LFI und CGT) spricht, welche die Arbeiter*innen aufhetzte und die natürlich zum Schweigen gebracht werden müssen. Während Macron also die Milliardäre streichelt und ihnen exorbitante Steuergeschenke und Extraprofite verspricht, sollen die französischen Arbeiter*innen weiter mit sinkenden Löhnen und prekären Arbeitsverhältnissen dahinvegetieren.« (Politologe Sebastian Chwala, Frankreichkenner)

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► Der König, der Herrscher – er und seine elitären Gäste genießen das Ambiente von Versailles

Die Bilder aus einem Schloss haben eine enorme, sehr bedrohliche Kraft, ihre Symbolik signalisiert dem Volk, was das Volk für die Protagonisten auf den Fotos ist: Pöbel. Im Schloss von Versailles sitzt Emmanuelle Macron, der Präsident, mit wichtigen, mächtigen Vertretern großer nationaler und internationaler Konzerne zusammen. (> Investorengipfel, u.a. mit Musk in Versailles) Frankreich gilt als zunehmend attraktiver Standort für Investoren. Die Bedingungen für diese werden besser und besser, die Lage der Arbeitnehmer verschlechtert sich. [1]

Wer aufmuckt…

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[1] Ergänzung von Helmut Schnug:

»In der siebten Ausgabe von "Jean-Luc fait le point" kritisiert Jean-Luc Mélenchon den Empfang der Großunternehmer durch den Präsidenten der Republik in Versailles und bezeichnet dieses Treffen als Symbol der Monarchie, der Arroganz und der absoluten Macht. Er stellt die Wirksamkeit dieses Vorgehens in Frage und betont, dass steuerliche Anreize und Subventionen nicht ausreichen, um Investitionen anzuziehen und Frankreich zu reindustrialisieren.

Seiner Meinung nach sind die bei diesem Treffen angekündigten 13 Milliarden Euro im Vergleich zu den bereits gewährten Steuersenkungen für Unternehmen und den früheren Konjunkturprogrammen unbedeutend. Er kritisiert auch die Deindustrialisierung des Landes während der Amtszeit von Emmanuel Macron und betont, dass es keine klare Vision bezüglich der Ziele der Reindustrialisierung gibt.

Er bringt das Beispiel der Energiewende zur Sprache und kritisiert, dass in der Nationalversammlung ein Plan zugunsten der Kernenergie verabschiedet wurde, anstatt erneuerbare Energien zu entwickeln. Er argumentiert, dass der Schwerpunkt der Reindustrialisierung auf der ökologischen Produktion liegen sollte.

Jean-Luc Mélenchon betont außerdem die Bedeutung der allgemeinen und beruflichen Bildung und kritisiert die von Emmanuel Macron vorangetriebene Reform. Er kritisiert die Versuche, bestimmte Berufsausbildungen abzuschaffen. Er lehnt die Vorstellung ab, dass die Lehre die Lösung für alle Bereiche ist, und argumentiert, dass viele Berufe eine längere Ausbildung und eine solide Basis an Allgemeinwissen erfordern. Er kritisiert auch das System der Produktionsschulen und bezeichnet sie als Mystifikationen, bei denen die Schüler nichts Nützliches lernen.« (-Jean-Luc Mélenchon, veröffentlicht am 15. Mai 2023 auf seinem Blog).


Lesetipps zum Thema:

»Frankreichs junge Wutentbrannte in den städtischen Vororten. Paris: Place de la Concorde - Platz der Versöhnung.

Der Pariser «Platz der Versöhnung» ist schon öfter umbenannt worden. Er könnte heute «Platz der Kommunikationslosen» heißen.

Es war noch in der Zeit der Proteste gegen die Rentenreform, als ich mir in Paris eine Demonstration auf der 'Place de la Concorde' ansehen wollte. Kurz bevor ich von zu Hause wegging, schaltete ich noch das Fernsehen ein. Ein Lokalsender war vor Ort, und was er zeigte, schockierte mich dermaßen, dass ich zu Hause blieb und die ganze Nacht nicht mehr vom Bildschirm loskam.

Auf den ersten Blick schien die Stimmung auf dem weiten Platz friedlich. Mehrere Polizisten – die unangenehmeren von der CRS(Link ist extern) [deutsch Republikanische Sicherheitskompanien] – schlenderten vereinzelt mitten unter Demonstranten über den Platz. Plötzlich ertönte der Ruf: «Attaquez!». Die Polizisten formten sich zu einem Keil, rannten auf einen Demonstranten los, packten und verhafteten ihn. «Reculez!» [Rückzug] war der nächste Befehl, und der Keil löste sich auf, die Polizisten spazierten einzeln weiter.« Von Felix Schneider, Basel | für die Online-Zeitung INFOsperber, im KN am 04. August 2023 >> weiter.

»Wut des Volkes in Frankreich gegen Polizeigewalt. Macron sagt Deutschlandbesuch inklusive seiner Rede an die europäische Jugend ab.

Frankreichs Bürger (nicht alle) erleben schwere Zeiten. Einerseits jubeln gerade die oberen Kreise dank ihrer Vorteile, trunken und eitel ob ihrer Machtfülle und berauscht von ihrem Reichtum durch obszöne Eigentumsanhäufung und Anmaßung. Andererseits werden die vielen kleinen Leute tagtäglich in die Schranken gewiesen, im Auftrag und zum Vorteil der Eliten (wobei Elite nicht qualitativ gemeint ist) – wenn es sein muss, auch mit Waffengewalt.

Hinzu kommen die Folgen einer jahrzehntelang dysfunktionalen Integrationspolitik und einer so in anderen Ländern nicht bekannten Ghettoisierung von „Problemgruppen“. Es fehlt nur noch der Funke, der dieses toxische Gemisch entzündet. Nichts anderes geschah jetzt, als ein Polizist einen 17-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle erschoss. Der Präsident indes will eine schöne Rede an die jungen Leute halten – in Deutschland.

Viele Medien zeigen, in ganz Frankreich wird wütend protestiert, entlädt sich Verzweiflung, die Gewalt der Straße eskaliert einschließlich die der Polizei. Man sollte die Gewalt der randalierenden Jugendlichen nicht bagatellisieren. Aber auch die Gewalt des Staates sollte nicht bagatellisiert werden. Man stelle sich vor, 45.000 Beamte sind im Einsatz, befohlen vom Präsidenten Emmanuel Macron, der diese Woche nach Deutschland reisen und mit unseren neoliberalen Führungskräften schöne heile Welt spielen wollte. Das hat er jetzt abgesagt, nachgeholt wird der Besuch aber, klar, wenn der Rauch in Frankreich verweht ist. Und dann wird Macron seine „epochalen Worte“ an die europäische Jugend (einschließlich der französischen) richten. Ob er sein Verhalten gegen sie erwähnen wird?« Von Frank Blenz | NachDenkSeiten, 03. Juli 2023 >> weiter.

»Frankreich: Dem Krieg Rechnung tragen – durch Aufrüstung? Rentenalter heraufsetzen „alternativlos“, weil unbezahlbar

Rüstungsausgaben um 30 Prozent steigern, dafür ist Geld vorhanden. Ja, es gibt sie noch, Franzosen, die über Entscheidungen ihres Präsidenten jubeln: Militärs, an der Rüstung verdienendes Großbürgertum, ihre Gefolgschaften, die großen Medien, alle tatsächlichen Profiteure einer irrsinnigen Entwicklung, die derzeit nicht allein nur in Frankreich ihren schier nicht aufzuhaltenden Lauf nimmt.

Was Wunder, dass deren Freude groß ist, plant die französische Regierung doch eine exorbitante Steigerung der Ausgaben für den „Verteidigungshaushalt“. Dass dieselbe Regierung noch vor Kurzem die klammen Kassen beklagte(Link ist extern), was angeblich unmöglich machte, ohne Kürzungen und Erhöhung des Renteneintrittsalters auszukommen, um so die Kosten für die Altersversorgung der vielen Franzosen zu stemmen, ist der blanke Hohn. Die Maske wird heruntergerissen, für hohe Rüstungsausgaben ist Geld da – in Frankreich wie in Europa. Und die Zivilgesellschaft wird weiter zurückgedrängt und bekämpft.« Von Frank Blenz | NachDenkSeiten, im KN am 28. Mai 2023 >> weiter.

»Frankreich brennt. Die Menschen hassen ihren Präsidenten. ALLEZ LES BLEUS - Vive la résistance! „trop c’est trop“ – genug ist genug! Frankreich brennt. Die Menschen hassen ihren Präsidenten. Er tut ihnen nicht gut. Sie gehen auf die Straßen, sie protestieren, sie sind wütend. Sie wollen ein besseres Leben. Der Präsident will das nicht, zumindest nicht für sie. Er hat andere Auftraggeber. Seine Polizei dreht durch.

Die Regierenden verlieren Anstand und Würde. Ein Gesetz (wie viele vorher) wird durch das Parlament gemogelt, ja gepeitscht. Es ist eines, welches dem Land, welches vielen Bürgern schadet. Das Gesetz, die Umsetzung, die Anordnung, all das trägt der Präsident aus wie eine ätzende Verachtungsorgie gegen die eigenen Leute. Frankreich ist kein demokratisches Land mehr, es ist keine stolze Grande Nation.« Von Frank Blenz, NachDenkSeiten, 25. März 2023 >>  weiter.

[Der Ausdruck "Grande Nation" ist spachlicher Unfug! Er hat etwas Verletzendes und gar Beleidigendes. Man sollte den Leuten, dies gilt auch unter Völkern, nicht Selbsteinschätzungen unterstellen, die erstens abwegig sind und die sie zweitens gar nicht haben. Niemand in Frankreich verwendet diesen Ausdruck, die Wendung ist unbekannt. Das Ärgerliche ist aber, daß wir, indem wir sie gerade in französischer Sprache verwenden, dadurch suggerieren: so verstehen sich die Franzosen selbst, so sagen sie selbst zu sich selbst! (>> Vortrag von Sprachwissenschaftler Prof. em. Dr. Hans-Martin Gauger). H.S.].

»Meckere nicht nur, mache es besser – Proteste in Frankreich und der Ärger über die Berichterstattung. Sie kennen das aus Gesprächen in Familie, im Bekannten-, Kollegen- und Freundeskreis, dass in Diskussionen rund um die Welt, um unser Leben, um Gutes und Böses mitunter unterschiedliche Auffassungen aufeinandertreffen: Wird dabei kritisiert, kann es dazu führen, diesen Satz zu hören: „Meckere nicht nur, mache es besser!“

Dumm nur ist, dass einem beim Besser-machen-Wollen oft erhebliche Grenzen gesetzt sind. Beispiel Rundfunk: Ich habe mir schon so oft gewünscht, dass die Nachrichtensendungen einen Zacken besser, ich meine wahrhaftiger und nicht manipulierend ausgestrahlt werden. Doch erlebe ich immer wieder, dass, wie von unsichtbarer Hand gesteuert, stets eine Richtung verkauft wird, die nicht die der Menschen auf der Straße ist – so wie gerade bei Berichten über Frankreich.« Von Frank Blenz, NachDenkSeiten, 09. März 2023 >>  weiter.

»Nein zu Macrons Mutter aller Reformen – viele Franzosen gehen auf die Straße. Gestern (19.1.23) war ein großer Tag für Frankreich, für die Gewerkschaften und die zahlreichen Bürger, die auf die Straße gingen. Bis zu 1,5 Millionen Menschen nahmen landesweit am ersten Aktionstag gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron teil. Der Aktionstag soll laut der Initiatoren erst der Auftakt für eine Reihe von Demonstrationen und Streiktagen sein, deren Intensität nach und nach gesteigert werde.

Die Dauer der Arbeitsniederlegungen soll, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen, in den nächsten Wochen kontinuierlich verlängert werden. Derweil will Macron an seinen Plänen festhalten, verkündete er auf einer Pressekonferenz bei einem Staatsbesuch in Barcelona. Vorschläge für echte Alternativen zu seinem als „alternativlos“ verkauften Vorhaben waren von Macron nicht zu vernehmen. Von Macron nicht und auch hierzulande, zum Beispiel im deutschen Fernsehen, nicht. Warum aber werden von Regierungen und TV Fragen nicht gestellt und Vorschläge nicht unterbreitet, wie das Renteneintrittsalter, die Renten generell und soziale Standards erhalten und ausgebaut werden könnten?« Von Frank Blenz, NachDenkSeiten, 20. Januar 2023 >> weiter.

Frank Blenz
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Frank Blenz arbeitet als freier Autor, Journalist und Fotograf. Er schreibt für Lokalzeitungen und Wochenblätter und ist Texter, Musiker und Veranstalter (Podiumsdiskussionen, Konzerte), beheimatet in Plauen und Region Vogtland.

"Unter diesen vier Raubvögeln gibt es einen gefährlichen Schädling, können Sie ihn enttarnen?

Kauz - Waldohreule - Uhu - Arschloch (vulg.)"

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»Frankreich brennt: Millionen auf den Straßen, Innenstädte in Flammen, Festnahmen, Hunderte Verletzte« (Dauer 2:44 Min.)


► Quelle: Der Artikel von Frank Blenz erschien als Erstveröffentlichung am 26. Mai 2023 auf den „NachDenkSeiten – die kritische Website“ >> Artikel. Die Formulierungen der Übernahmebedingung für Artikel der NachDenkSeiten änderte sich 2017, 2018 und 2020 mehrfach. Aktuell ist zu lesen:

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KN-ADMIN Helmut Schnug suchte zur Rechtssicherheit ein Gespräch mit Albrecht Müller, Herausgeber von www.Nachdenkseiten.de und Vorsitzender der Initiative zur Verbesserung der Qualität politischer Meinungsbildung (IQM) e. V. Herr Müller erteilte in einem Telefonat und nochmal via Mail am 06. November 2017 die ausdrückliche Genehmigung. NDS-Artikel sind im KN für nichtkommerzielle Zwecke übernehmbar, wenn die Quelle genannt wird. Herzlichen Dank dafür.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.


Bild- und Grafikquellen:

1. Ni oubli ni pardon - Weder Vergessen noch Vergeben. Foto: Copyright ©️ Guy Masavi, Nimes/France. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0) .

2. Die Parole Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (französisch Liberté, Égalité, Fraternité) ist der Wahlspruch der heutigen Französischen Republik und der Republik Haiti. Unter Napoleon III. wurde Liberté, Égalité, Fraternité über 50 Jahre nach der Französischen Revolution zu deren Parole erklärt. Nachdem sie mehrmals in Frage gestellt worden war, setzte sie sich nach 1871 unter der Dritten Republik durch. Man verankerte sie in der Verfassung der Fünften Republik von 1958. Heute ist sie Teil des nationalen Erbes Frankreichs und praktisch an jedem Rathaus sowie anderen öffentlichen Gebäuden zu finden.

Urheber: Jef-Infojef. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0) lizenziert. Bildidee: Helmut Schnug. Bildbearbeitung: Wika / QPress.de.

3. Emmanuel Jean-Michel Frédéric Macron (* 21. Dezember 1977 in Amiens) ist seit dem 14. Mai 2017 Staatspräsident Frankreichs. (Président de la République française). Von 2006 bis 2009 war er Mitglied der Sozialistischen Partei (Parti Socialiste, PS). Von August 2014 bis August 2016 war er Wirtschaftsminister im Kabinett Valls II unter Staatspräsident François Hollande (PS).

Macron galt als Hoffnungsträger, Visionär und wurde gar zum Wundertäter hochgejubelt. Doch letztendlich ist er ein aalglatter neoliberal durchseuchter Eurokrat - ein bösartiger Wolf im smarten, harmlos erscheinenden Schafsfell. Die drastischen Verschärfungen der Arbeitsgesetze und die Liberalisierung des frz. Arbeitsmarktes nach SPD-Muster (Hartz IV, Leiharbeit, Lohndumping, Zeitarbeit, Kündigungsschutzabbau, Lebensarbeitszeitverlängerung, Sozialabbau etc.) hat hunderttausende Franzosen in prekäre Beschäftigung und soziale Verarmung geführt. Macron ist außerdem einer der "Young Global Leaders" des WEC von Klaus Schwab.

Das hier gezeigt Bild besteht aus 2 zusammengesetzten Bildern. MACRON auf schwarzen Grund: Foto: Jeso Carneiro. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0). Leuchtlampen auf schwarzem Grund: Foto: Klaus Hausmann, Köln/D. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. (>> Bild). Bildidee: KN-ADMIN Helmut Schnug. Techn. Umsetzung: Wilfried Kahrs (WiKa).

4. Frankreichs brutale Staatsmacht: die Zivilgesellschaft wird weiter zurückgedrängt und bekämpft. Emmanuel Macron hatte nicht nur mehr als 10.000 „Gelbwesten“ verhaften lassen, sondern auch die Polizeieinheiten mit Orden ausgezeichnet, die an der Ermordung von Zineb Redouane und Steve Maia Caniço sowie der Misshandlung der älteren Demonstrantin Geneviève Legay beteiligt waren. Damit wollte er der Polizei zeigen, dass er tödliche Gewalt nicht nur toleriert, sondern sogar belohnt. Foto: Copyright ©️ Guy Masavi, Nimes/France. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0) .

5. Transparent mit der Beschriftung "Unter diesen vier Raubvögeln gibt es einen gefährlichen Schädling, können Sie ihn enttarnen? Kauz - Waldohreule - Uhu - Arschloch (vulg.)" >> "Parmi ces quatre rapaces se cache un dangereux nuisible, sauriez-vous le démasquer? Petit-duc, Moyen-duc (Asio otus), Grand-duc (Bubo Bubo), Trou-duc (Jupiterius Megalo)". "Trou-duc" (trouduc) ist eine umgangssprachliche Beleidigung, die darauf hinausläuft, jemanden ein Arschloch zu nennen. Foto: Jeanne Menjoulet, Paris. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).

6. Originalgrafik des Transparents mit der Beschriftung "Unter diesen vier Raubvögeln gibt es einen gefährlichen Schädling, können Sie ihn enttarnen? Kauz - Waldohreule - Uhu - Arschloch (vulg.)" >> "Parmi ces quatre rapaces se cache un dangereux nuisible, sauriez-vous le démasquer? Petit-duc, Moyen-duc (Asio otus), Grand-duc (Bubo Bubo), Trou-duc (Jupiterius Megalo)" >> Originalgrafik des Transparents, gesehen auf dem Twitter-Account von Jussieu en Lutte @JussieuEnLutte - 22. Januar 2020. Der Twitter-Account wurde leider gesperrt! So geht Demokratur! "Trou-duc" (trouduc) ist eine umgangssprachliche Beleidigung, die darauf hinausläuft, jemanden ein Arschloch zu nennen.

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"Unter diesen vier Raubvögeln gibt es einen gefährlichen Schädling, können Sie ihn enttarnen?

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