Albert Camus‘ Revolte gegen das Unrecht
Zur Aktualität des franz. Philosophen-Schriftstellers
und Existentialisten atheistischer Prägung
► By Dr. Rudolf Hänsel, Diplom-Psychologe | GlobalReasearch
In den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, in einer Zeit materiellen Wohlstands und vielfältiger Zukunftsperspektiven, hat der Autor die Werke des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus zwar eifrig gelesen, jedoch ihre historische, philosophische und psychologische Tiefe nicht wirklich erfasst und empfunden.
Ein viertel Jahrhundert später, nach einem „gelebten Leben“ und inmitten finsterer Zeiten (Brecht), möchte er dazu anregen, Camus‘ Dramen, Romane und philosophische Essays wieder zu lesen: Zum einen bieten sie bei der individuellen Bewältigung der absurden Welt Orientierung und Unterstützung, zum anderen – und das ist ebenso wichtig wie das eigene „Überleben“ – bedeuten sie eine Schulung im Geiste der Revolte, jener Geisteshaltung, die die Gerechtigkeit bereits auf dieser Erde, und nicht erst im Himmel verwirklichen will.
Es ist schmerzlich, zu erleben, dass sich die Mitmenschen nur sehr schwer dafür gewinnen lassen. - Trotz aller Absurdität des Weltenlaufs und der Dämonie der Menschheitsgeschichte werden Camus‘ düstere Schilderungen von einer großen Liebe zur Welt und zum Mitmenschen überstrahlt.
So lautet seine letzte (schriftlich überlieferte) Nachricht: „Geben, wenn man kann. Und nicht hassen, wenn das möglich ist.“ [1]